29.08.-01.09.2025
Reisebericht: Motorradwallfahrt nach Kloster Wernberg, Kärnten
Von der ersten Morgendämmerung an spürte ich trotz des einsetzenden Regens die Vorfreude in der Luft. Die Motorräder schnurrten, als wir uns zu einer besonderen Wallfahrt aufmachten: eine spirituelle Reise zu Kloster Wernberg in Kärnten, getragen von der Schwestern vom Kostbaren Blut, dem Gebet und der geselligen Gemeinschaft der Reisenden.
Unsere Gruppe setzt sich langsam in Bewegung, der Wind begleitete uns bis Landau. Im Laufe der Fahrt wurde es für uns immer angenehmer und ab Salzburg begleitete uns strahlender Sonnenschein bis ins Kloster Wernberg. Wir spürten die Ruhe, die aus den Innenhöfen zu uns herüberdrang und erste Gespräche mit den Schwestern führten uns durch einen kurzen, aber intensiven Austausch über Bedeutung von Gemeinschaft.
Nach der Laudes öffnete sich der Tag mit geselliger Stimmung. Gemeinsames Frühstück, Geschichten am Tisch und Planschen in den Erinnerungen der Vorreisen füllten die Luft. Wir unternahmen Touren durch die landschaftlich reizvollen Regionen Kärntens: grüne Almwiesen, sanfte Hügelketten und klare Bergseen begleiteten uns, während wir uns dem nächsten Ziel näherten.
Der Benediktinerabtei St. Paul im Lavanttal. Die majestätische Architektur, das stille Innenleben der Klosteranlagen ließen uns innehalten. Wir ließen uns von den Ruhepolen der Anlage inspirieren, stärkten unseren Geist mit stillen Momenten und privatem Gebet.
Eine amüsante Besonderheit war die Klosterkatze, deren ruhiger Gang und neugierige Augen uns ein Lächeln aufs Gesicht zauberten. Sie erinnerte uns daran, dass auch in Klöstern kleine Wunder zu finden sind. Die Fahrt durch weitere herrliche Landschaften Kärntens und die weitere Geselligkeit mit den Mitreisenden machten den Tag zu einer abwechslungsreichen Mischung aus Besinnung und Freude.
Ein Höhepunkt der Fahrt war die Teilnahme an der Sonntagsmesse der Schwestern. Die Gemeinschaft suchte schon im Vorfeld das Gespräch mit unserer Gruppe, so das wir aktiv den Gottesdienst mitgestalten durften.
Im Anschluss daran fuhren wir ins Triglav Naturschutzgebiet. Der Grenzübertritt nach Slowenien war spannend. Im Triglav Naturschutzgebiet erlebten wir eine stille, unbeugsame Natur. Die Route entlang des Triglav Passes bot atemberaubende Aussichten: steile Grate, grüne Tannenwälder und Seen, deren Wasser in der Sonne glitzerten. Aber leider auch eine volle Strecke mit Radfahrern und Touristen. Aber so ist das nun mal. Wir waren nicht die einzigen, die wussten, wo es schön ist. Durch Italien fuhren wir wieder zurück in unser österreichisches Kloster.
Unsere Motorradwallfahrt führte uns schließlich zurück, bereichert durch Erfahrungen, Gespräche und stille Momente des Gebets. Kärnten zeigte sich als ein Ort voller Kontraste: kraftvolle Berge, ruhige Klöster und eine herzliche Gemeinschaft, die jeden Kilometer zu einem Beitrag in unserer Reisegeschichte machte. Die Trilogie aus Gebet, Gemeinschaft und Naturerlebnis – Kärnten, Slowenien, Triglav – bleibt als bleibendes Gefühl, das uns begleitet, wenn wir wieder aufs Motorrad steigen.
Johann Staudner